Über mich

Bevor ich wusste, dass man Geschichten veröffentlichen kann, wusste ich nur eines: Schreibmaschinen sind Magie.
Als Kind saß ich davor wie andere vor einem Süßigkeitenregal. Die Tasten, das Klackern, die Walze, an der man so herrlich drehen konnte, ich war verliebt. Zum Leid meiner Eltern endete diese Verliebtheit allerdings oft damit, dass das Farbband wieder einmal leer war… und ich es lieber nicht erwähnt habe.

Dort, mit meinem legendären Einfinger-Suchsystem, entstanden meine ersten Fantasiegeschichten. Inspiriert von den Vampirerzählungen meines großen Bruders – Filme durfte ich ja noch nicht schauen, aber seine Beschreibungen waren lebendig genug, um mir Albträume zu verschaffen. Aber so ist das eben, wenn man die Jüngste von drei Geschwistern ist: Man bekommt die Stories ungefiltert geliefert.

Aufgewachsen bin ich in der Lüneburger Heide, umgeben von Pferden, Natur, und meiner Oma, die jede Wanderung in ein kleines Abenteuer verwandelte. Dazu ein Mops, der jeden Tag mit derselben königlichen Selbstverständlichkeit durchs Dorf stolzierte und ich daneben, mit einem Kopf voller Geschichten, die irgendwann den Weg aufs Papier suchen würden.

Heute schreibe ich moderne Liebesromane, aber die Faszination von damals ist geblieben: Dieses Kribbeln, wenn Worte Welten formen. Jede Geschichte ist für mich ein Stück Vergangenheit und ein Versprechen für die Zukunft.

Als ich älter wurde, merkte ich schnell, dass mir der kleine Ort Hanstedt irgendwann zu eng geworden war. Ich wollte Meer. Weite. Salzluft. Horizont. Zum Glück waren meine Eltern schon immer große Sylt-Liebhaber und verwandelten unser Familienleben in kleine Nomadenabenteuer: Ein Wohnwagen in Kampen, eingebettet zwischen Dünen, Wind und Sonne. Kleine Eidechsen, die sich darauf sonnten, als gehörte die Welt ihnen. Und wir mittendrin. Jede freie Minute, jedes Wochenende, jede Ferienwoche. Es war ein Stück Himmel auf Erden.

Dort erlebte ich auch meine ersten Schmetterlinge. Jedes Jahr kehrten dieselben Familien und dieselben jungen Männer zurück und mit ihnen eine ganze Kollektion an harmlosen Urlaubsflirts.
Aus dieser Zeit entstand später mein Liebesroman „Das kleine Fischerhaus auf Sylt“, denn manche Erinnerungen tragen so viel Sommer in sich, dass man sie irgendwann aufschreiben muss.

Doch irgendwann war auch Sylt nicht mehr genug. Die Welt rief und ich folgte ihr nach Hamburg.
Über den Tennisklub am Rothenbaum fand ich meinen ersten eigenen Schritt in die Großstadt, und arbeitete schließlich als kaufmännische Angestellte bei einem Schiffsmakler. Wenn ich damals auf die Weltkarte blickte, die über meinem Schreibtisch hing, und die Häfen sah, an denen unsere Schiffe anlegten, wusste ich: Ich will da hin. Nicht nur auf dem Papier.

Also stand ich eines Tages, schlank wie eine Bohnenstange, zwischen wettergegerbten Seebären mit Bärten, so dicht wie Fisherman’s-Friend-Werbung, an der Heuerstelle in Hamburg. Und musste lachen. Über den Anblick. Über mich. Und über den Umstand, dass ich wirklich glaubte, dort hineinzupassen.

Aber ich wollte aufs Meer.
Unbedingt.

Und manchmal belohnt das Leben genau diesen Eigensinn: Nur zwei Wochen später durfte ich tatsächlich anheuern. Auf einer Fähre im Mittelmeer.

Die Romantik hielt allerdings nur, bis wir auf den Atlantik trafen. Ich hatte unterschätzt, wie mächtig die Natur sein kann. 24 Stunden Seekrankheit in einer Kajüte... das rüttelt an jeder rosa Wolke. Doch irgendwann sagte ich mir:
Wenn du das jetzt nicht packst, kannst du einpacken.

Ich stand auf.
Ich arbeitete.
Und ich blieb.

Mit etwas Restübelkeit begann ich meinen Job als Stewardess und liebte ihn. Ein paar Jahre lang durfte ich die Welt sehen, Menschen kennenlernen, Häfen riechen, Sonnenuntergänge sammeln. Ich erinnere mich an die Postkarte, die ich damals an meine Eltern schickte.
Darauf stand nur ein Satz:

„This is the time of my life.“

Und genau das war es.

Und dann, oh Wunder, bog ein überaus attraktiver norwegischer Chief Officer um die Ecke, und es war um mich geschehen. Drei Monate später waren wir verlobt. So schnell, so verrückt, so wunderbar. Also packte ich mein Leben in Koffer und zog nach Norwegen. Ein Schritt, der sich richtig anfühlte und mir eine völlig neue Welt eröffnete.

Die Norweger sind… speziell. Aber ganz ehrlich: Das sind wir doch alle, oder? Ganze sieben Jahre brauchte ich, um mich in ihren Gewohnheiten wirklich einzufinden. Aber irgendwann merkte ich: Ich bin angekommen. Trotz Sturm und Ehekrieg, trotz Scheidung , drei der liebsten Menschen meines Lebens habe ich von dort mitgenommen. Menschen, die heute wertvoller für mich sind als alles andere.

2008 kehrte ich mit ihnen zurück nach Deutschland. Seit nunmehr 18 Jahren wohne ich in der schönen Lüneburger Stadt. Doch ein Teil meines Herzens ist in Norwegen geblieben. Und wenn es mir irgendwann möglich ist, möchte ich noch einmal dort leben. Für ein paar Jahre. Für ein Kapitel, das noch geschrieben werden möchte.

Heute schreibe ich jeden Tag. Und jedes Mal, wenn ich am Schreibtisch sitze, flimmert mein Leben wie ein Film vor mir ab. Vieles davon findet seinen Weg in meine Geschichten: die Dünen Sylts, die Wellen des Atlantiks, die Fjorde Norwegens, die kleinen und großen Lieben, die Stürme und Wunder, die mich geprägt haben.

Ich bewundere Schriftsteller wie Nicholas Sparks. Geschichtenerzähler, die Gefühle greifbar machen. Und genau das möchte ich auch.

An meiner Seite sind meine inzwischen erwachsenen Kinder. Und natürlich ein Hund, denn ohne Tiere wäre mein Leben nie komplett gewesen. Sie halten mich in Bewegung, am Boden und im Herzen warm.

Ich hoffe, meine kleine Reise hat euch ein Stück weit mitgenommen.
Und ich wünsche euch das Schönste, was das Leben zu bieten hat: Gesundheit und ganz viel Liebe.

Eure Mira

Momente festhalten

Einblicke in mein kleines Autorenleben und Inspirationen.

Cozy writing nook with a notebook, coffee cup, and soft lighting.
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A quaint small-town street in autumn with colorful leaves.
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Stack of soft romance novels tied with a ribbon on a wooden table.
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Open laptop with writing software and scattered notes in a warm room.
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